Unternehmensanalyse Amadeus Fire AG

Aus meinem Börsenbrief möchte ich heute die Unternehmensanalyse der Amadeus Fire AG veröffentlichen. Der komplette Börsenbrief wurde bereits im November 2016 veröffentlich.

Überblick

Die Amadeus FiRe AG ist einer der führenden Personaldienstleister in Deutschland. An bundesweit 19 Standorten bietet Amadeus FiRe mit knapp 2.500 Mitarbeitern im kaufmännischen und im IT-Bereich bedarfsgerechte und flexible Personallösungen durch die Überlassung und die Vermittlung von Fachund Führungskräften in den Bereichen Accounting, Office, Banking und IT-Services.

Durch die Konzernanbindung der Tochtergesellschaften Steuer-Fachschule Dr. Endriss, Akademie für Internationale Rechnungslegung und TaxMaster unterstützt die börsennotierte Amadeus FiRe-Gruppe Unternehmen mit einem breiten Spektrum an komplementären Dienstleistungen, die jeweils auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden.

Die Unterstützung bei zeitlich befristeten Engpässen, die dauerhafte Rekrutierung von Fach- und Führungskräften und die Vermittlung von aktuellem Fachwissen sind in dieser Form einmalig im deutschen Markt.

Amadeus FiRe AG ist ein im kaufmännischen und im IT-Bereich spezialisiertes Personaldienstleistungsunternehmen für Zeitarbeit, Personalvermittlung und Interim-Management. Das Unternehmen bietet Personallösungen durch die Überlassung und die Vermittlung von Fach- und Führungskräften in den Divisionen Accounting, Office, Banking und IT-Services.

Qualitative Bewertung

Aufgrund der sehr positiven Umsatzentwicklung der Dienstleistung Personalvermittlung insbesondere im 3. Quartal sowie einer stabilisierten Auftragslage in der Zeitarbeit passte Amadeus FiRe AG die bisherige Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016 an. Nachdem bislang ein EBITA zwischen 5-10% unter Vorjahr erwartet wurde, wird nunmehr davon ausgegangen, dass das EBITA auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird.

Im Geschäftsjahr 2015 erzielte die Amadeus FiRe Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 169,7 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um 5,4 Prozent. Alle Dienstleistungsbereiche konnten positiv zu der Umsatzentwicklung beitragen.

58 Prozent der Aktien befinden sich in der Hand von ausländischen institutionellen Anlegern. Der Rest verteilt sich auf inländische institutionelle Anleger. Leider hält das Management keine nennenswerten Anteile am Unternehmen. In diesem Zusammenhang muss man wohl von Söldnern sprechen. Knapp zwei Millionen Jahresgehalt des Vorstandsvorsitzenden Peter Haas bei einem Umsatzvolumen von 169,7 Millionen Euro und einem Jahresgewinn von 18 Millionen Euro lassen das Gehalt des CEO´s als sehr üppig erscheinen. Es handelt sich immerhin um über 11 % des Jahresgewinns.

Wem gehören die Gewinne eines Unternehmens? Den Inhabern oder den Vorständen?

Die Dienstleistung der Amadeus Fire AG ist das Vermitteln von Arbeitskräften. Aus diesem Grund muss auch der Arbeitsmarkt in Deutschland betrachtet werden. Im Jahresdurchschnitt 2015 waren in Deutschland 2.795.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 104.000 oder rund 4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dies ist der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit nach 1991.

Die Arbeitslosenquote 2015 lag bei 6,4 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent). Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) ist stärker als die Arbeitslosigkeit gesunken, im Jahresdurchschnitt um 169.000 auf 3.633.000 Personen. Dies ist ebenfalls der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung. Insgesamt haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung damit im Vorjahresvergleich jedoch nur zum kleinen Teil vom Beschäftigungsaufbau profitiert. Das weist auf strukturelle Probleme auf dem Arbeitsmarkt hin.

Ein Großteil der Umsätze wird mit der Vermittlung von Zeitarbeitern erwirtschaftet. Daraus resultierend kann oftmals auch das verliehene Personal zu einer Festanstellung vermittelt werden.

Zwei bemerkenswerte Tatsachen der quantitativen Analyse möchte ich bereits jetzt vorwegnehmen:

– Amadeus Fire schüttet den kompletten Jahresüberschuss aus (keine Bildung von Polstern) – Trotzdem hat Amadeus Fire keine nennenswerten langfristigen Schulden und eine hohe Eigenkapitalquote

– Sämtliche Schulden könnten aus den Barreserven gezahlt werden

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Quantitative Bewertung

Bewertung

Die Amadeus FiRe AG ist ein langfristig gesehen sehr ertragsstarkes und stabiles Unternehmen. Es wird von teuren Söldnern geführt, die jedoch eine sehr gute Arbeit leisten.

Aus meiner Sicht ist der Vermittler von Arbeitsdienstleistungen ein klassischer Zykliker. In schwierigen Zeiten wird kaum Arbeit gesucht und der Aktienpreis fällt. In guten Zeiten wird Arbeit gesucht und der Aktienpreis steigt wieder.

Bemerkenswerte ist, dass das Unternehmen quasi schuldenfrei ist. Obwohl sämtliche Überschüsse an die Inhaber ausgeschüttet werden, hat das Unternehmen hohe finanzielle Rückstellungen. Der Bestand an flüssigen Zahlungsmitteln (vor Schulden) beträgt 8,08 Euro je Aktie. Die hohe Eigenkapitalquote sorgt für ein gewisses Sicherheitspolster in schlechten Zeiten. Die Akquisitionen der Vergangenheit wurden aus Eigenmitteln finanziert und waren schlau gewählt.

Grundsätzlich bin ich der Zeitarbeitsbranche sehr positiv gestimmt: „Gearbeitet wird immer“

Aus meiner Sicht leidet das Unternehmen jedoch stark unter staatlichen Einflüssen, Stichwort Mindestlohn, Arbeitsschutzgesetz, usw. Leider ist dieses tolle Unternehmen bereits sehr teuer. Rückblickend betrachtet ist das durchschnittliche KGV seit dem Jahr 2007 bei ca. 14 gewesen. Hochgerechnet für die aktuellen Erträge ergibt sich somit ein fairer Wert von rund 50 €.

Aktueller Kurs: 71,94 €

Buchwert: 8,58 €

Fairer Wert: 50 €

Margin of Safety 30%: 35 €

Margin of Safety 20 %: 40 €

Margin of Safety 10%: 45€

Erklärung zur Margin of Safety:

Value Investoren versuchen Marktineffizienzen auszunutzen. Sich versuchen für 1€ Wert lediglich 0,30 € auszugeben. Das Konzept der Margin of Safety dient dazu, etwaige Fehler in der Bewertung von Unternehmen (dies ist immer möglich) auszugleichen. Diese hohen Ansprüche könne dazu führen, dass ein Kauf der Aktien selten möglich ist. Dieses Konzept dient dem Schutz der Value Investoren. Value Investoren wissen, dass es selten möglich ist, Unternehmen deutlich unter Wert zu kaufen. Wenn es jedoch so weit ist, muss man in der Lage sein zu kaufen.

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