Die ersten Firmen Pleiten sind da…
Deutschland war zur Einführung des Euros lange Zeit der kranke Mann Europas – diese Zeiten sind längst vergessen! Der günstige Euro hat den deutschen Exportrekorde Jahr für Jahr eingefahren! Doch damit ist jetzt Schluss.
Der Einkaufsmanager Index kennt seit Ende 2018 nur noch eine Richtung: Süden! Auch der Arbeitsmarkt kommt ins Stottern! Laut Arbeitsmarktberichten bewegt sich die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern auf hohem Niveau, wurde aber zuletzt merklich schwächer. Das Arbeitsmarktbarometer ist im Juli weiter gefallen. Die Barometer für Arbeitslosigkeit deuten auf einen Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten hindeutet.
Die schlechten Arbeitsmarktdaten lassen sich vor allem durch die schlechten Unternehmensnachrichten erklären.
Die Leasing-Firma Grenke hat bedingt vor allem durch steigende Zahlungsausfälle von Firmen-Kunden die erste Gewinnwarnung seit der Finanzkrise veröffentlicht:
„Angesichts des geänderten gesamtwirtschaftlichen Umfelds und der Entwicklung im ersten Halbjahr hat der GRENKE Konzern seine Prognose für den Konzern-Gewinn angepasst und rechnet nun mit einem Gewinn in der Spanne von 138 bis 148 Mio. EUR für das laufende Geschäftsjahr 2019 (bisherige Prognose: 147 bis 156 Mio. EUR)
Firmen Pleite – bald flächendeckend?
Auch im Bereich Maschinenbau hat es jetzt das Unternehmen Eisenmann mit 3.000 Mitarbeitern erwischt. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden, da einige Kunden nicht ihren Zahlungsverpflichtungen nachgegangen sind.
Auch große Unternehmen wie z. B. die Lufthansa brechen jetzt die Gewinne weg. Höhere Kerosinpreise und ein harter Preiskampf im Europageschäft setzen der Lufthansa zu. Der Konzern legte schlechte Zahlen für das zweite Quartal vor.
In Summe sind die Unternehmensinsolvenzen in den letzten 10 Jahren stetig gefallen. Seit Ende 2018 bewegt sich das Parameter jedoch seitwärts mit leicht ansteigenden Tendenzen.
Das kommt auch nicht von ungefähr. Seit der großen Finanzkrise ist wird die Binnenwirtschaft vor allem von einem großen Konsumentenvertrauen getragen. Die Verbraucher hatten über Jahre hinweg mehr Geld zur Verfügung und haben es für persönlichen Konsum ausgegeben. Allerdings kippt die Stimmung in der deutschen Bevölkerung jetzt deutlich.
Spiegel Online beispielsweise berichtet, dass Verbraucher zunehmend Angst vor einer Rezession haben.
Ein Blick auf die weltweite Entwicklung ist ebenfalls erschreckend. Die Statistik zeigt, wie schwach die globale Konjunktur derzeit bereits aussieht. Man muss nur hinschauen. Europa hat ein BIP Wachstum von gerade einmal etwas über einem Prozent vermeldet – das ist gar nichts! Kein Wunder – Deutschland wächst, wenn auch langsam. Italien hingegen ist bereits bei 0% Wachstum angelangt – und das wohlgemerkt bei 0% Zins der EZB.
Noch schlechter sieht es derzeit in Japan aus. Japan weist nun seit fünf Monaten deutliche Rückgänge bei der Industrieproduktion aus. Im letzten Monat waren es -4,1%, davor -2,1% usw. Gerade für ein Land wie Japan, dass so dermaßen hoch industrialisiert ist, sind das dramatische Warnzeichen für die gesamte Konjunktur.
Die größte Notenbank der Welt, die FED hat jetzt reagiert und den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Im Vergleich ist das immer noch nahezu astronomisch: Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt bereits seit dem März 2016 bei Null Prozent und bis auf weiteres wird es auch dabei bleiben. Zuletzt entschied die EZB vor wenigen Tagen, nicht an der Zinsschraube zu drehen. Gründe hierfür sind düstere Wirtschaftsaussichten und die schwache Inflation. Der Leitzins der Bank of England wurde zuletzt 2018 auf 0,75 Prozent angehoben. Im Falle einer durschlagenden Rezession hat die USA und die Bank von England zumindest noch ein paar Pfeile im Köcher um die Wirtschaft zu stimulieren – was aber macht Europa? Negativzinsen auf Sparguthaben?
Die Frage ist also nicht wann die Krise eintritt – die Frage ist: Wie stark fällt die Rezession dieses mal aus? Kommt eine weitere Welle von Firmen Pleite auf uns zu? Ich denke schon…