Marktkommentare Juli 2018
Die heiße Zeit des Sommers ist in Deutschland angekommen. Viele Bundesländer haben bereits die Sommerferien begonnen. An den Börsen sollten die Aktivitäten daher grundsätzlich eher etwas geringer ausfallen. Das aktuelle Umfeld wird jedoch stark von politischen Themen
Investmentmonat Juli
Die FED nimmt massiv Liquidität vom Markt. Aktuell im Umfang des jährlichen BIP von Schweden. Die verbleibenden Dollars am Markt werden durch weitere Zinsschritte zunehmend teurer. Das gefällt dem Kapital gar nicht. Es scheint, als ob sich viele in sichere Unternehmen aus dem Dow Jones oder S&P retten. Ob dies jedoch die „Rettung“ ist, wage ich zu bezweifeln.
Buffett Indikator
Der Buffett Indikator zieht einen Vergleich von Börsen zur Realwirtschaft, indem er die Börsenkurse und die Entwicklung des Bruttoinlandproduktes vergleicht. Das aktuelle Niveau liegt bei circa 132,8 was einer Überbewertung entspricht. Der letzte Stand lag bei etwa 142,1.
Quelle: dshort.com
Shiller KGV
Das Shiller KGV wurde von Robert Shiller entwickelt. Grundlage des Models ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Beim Shiller KGV werden die durchschnittlichen Gewinne je Aktie der letzten 10 Jahre betrachtet. Weiterhin wird der Wert von inflationären Entwicklungen bereinigt.
Heute steht das Shiller KGV des S & P 500 bei 24,81. Bei unserer letzten Beobachtung lag dieser Wert bei 32,92.
Quelle der Grafik: Multpl.com
Fear and Greed Index
Der Fear & Greed Index von CNN Money zeigt die aktuelle emotionale Lage an den Märkten und kann für Value Investoren als klassischer Kontraindikator verwendet werden. Gemäß dem Sprichwort:
„Kaufe, wenn die Kanonen donnern und Blut in den Straßen fließt“
Zuletzt lag der Wert bei 35. Heute steht er bei 39. Man kann also von einer vorsichtigen und zuversichtlichen Marktstimmung sprechen. Wir empfehlen diesen Wert nicht als langfristigen Indikator zu verwenden und auch alle hier vorgestellten Werte gemeinsam zu betrachten. Rückschlüsse auf Grund von einzelnen Indikatoren sind sehr schwierig.
Zinsstrukturkurve
Die Zinsstrukturkurve ist eine der wichtigsten und zuverlässigsten Indikatoren für einen nahenden Crash. Die Erklärung zur Verwendung der Zinsstrukturkurve zeige ich in dem eingefügten Video.
Lediglich bei den Euro Staatsanleihe Bonds und den Emerging Markets ist eine inverse Formation zu sehen. Die staatlichen Anleihen sind mehr oder weniger normal, wobei die Kurven immer flacher werden.
Quelle: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/tools-und-services/zinsstrukturkurve/
EUWAX SENTIMENT
Das EUWAX Sentiment ist ein klassischer Kontraindikator. Aktuell gehen Privatanleger wieder vermehrt von steigenden Börsen aus, was in der Vergangenheit oft zu Kursverlusten geführt hat.
Quelle Grafik: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/wertpapiere-und-maerkte/euwax-sentiment/
Geldmengenentwicklung
Langfristig gesehen muss die Geldmenge ständig wachsen. Ein Ausbruch aus dem Trendkanal nach unten würde eine Krise bedeuten. Ein Ausbruch aus dem Trendkanal nach oben würde eine Übertreibung darstellen. Aktuell befinden wir uns absolut im Soll. Allerdings ist auffällig, dass der April bereits eine Abnahme der Geldmenge hinnehmen musste.
Quelle: https://tradingeconomics.com/germany/money-supply-m3/forecast
Oder: http://sdw.ecb.europa.eu/home.do?chart=t1.2
Alternative zu Aktien – der risikolose Zins – Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen
Je höher der „risikolose Zinssatz“ der Staatsanleihen ist, desto weniger attraktiv wirken die schwankungsanfälligen Aktien. Viele Volkswirte sehen ab einer Rendite von drei Prozent große Gefahren für den Aktienmarkt. In den USA sind wir bei 2,878 Prozent. In Deutschland sind wir noch deutlich unter einem Prozent. Die 3-Prozent Marke gilt zudem als wichtiger Wiederstand.