Marktkommentare Juni 2018
Sell in May and go away! Dieses Jahr traf es nicht zu und wer langfristig investiert, den kann dieser Spruch sowieso egal sein! Wir konnten im Mai einen weiteren Anstieg der weltweiten Assetklassen, wie z. B. Aktien beobachten. Die Luft wird immer dünner (auch wenn wir dies bereits seit einiger Zeit „behaupten“).
Investmentmonat Juni
Viele der Indikatoren warnen vor zu teuren Märkten (Anleihen, Aktien und Immobilien). Mir kommt es ein bisschen so vor, als ob jeder weiß, dass die Märkte zu teuer sind – aber keiner macht etwas. Hinzu kommt mehr und mehr die Erkenntnis, dass die EZB die Zinsen in Zukunft gar nicht steigern möchte/kann.
Wie geht es jetzt weiter? Leider haben die wenigsten von uns eine Glaskugel. Wir für uns bleiben entspannt und freuen uns auf die bevorstehenden Dividendenausschüttungen. Die nutzen wir um unsere Cash Bestände weiter zu erhöhen, um für den wirklichen Crash gerüstet zu sein.
Buffett Indikator
Der Buffett Indikator zieht einen Vergleich von Börsen zur Realwirtschaft, indem er die Börsenkurse und die Entwicklung des Bruttoinlandproduktes vergleicht. Das aktuelle Niveau liegt bei circa 142,1 was einer Überbewertung entspricht. Der letzte Stand lag bei etwa 137.
Quelle: dshort.com
Shiller KGV
Das Shiller KGV wurde von Robert Shiller entwickelt. Grundlage des Models ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Beim Shiller KGV werden die durchschnittlichen Gewinne je Aktie der letzten 10 Jahre betrachtet. Weiterhin wird der Wert von inflationären Entwicklungen bereinigt.
Heute steht das Shiller KGV des S & P 500 bei 32,92. Bei unserer letzten Beobachtung lag dieser Wert bei 31,46. Quelle der Grafik: Multpl.com
Fear and Greed Index
Der Fear & Greed Index von CNN Money zeigt die aktuelle emotionale Lage an den Märkten und kann für Value Investoren als klassischer Kontraindikator verwendet werden. Gemäß dem Sprichwort:
„Kaufe, wenn die Kanonen donnern und Blut in den Straßen fließt“
Zuletzt lag der Wert bei 39. Heute steht er bei 62. Man kann also von einer zuversichtlichen Marktstimmung sprechen. Wir empfehlen diesen Wert nicht als langfristigen Indikator zu verwenden und auch alle hier vorgestellten Werte gemeinsam zu betrachten. Rückschlüsse auf Grund von einzelnen Indikatoren sind sehr schwierig.
Zinsstrukturkurve
Die Zinsstrukturkurve ist eine der wichtigsten und zuverlässigsten Indikatoren für einen nahenden Crash. Die Erklärung zur Verwendung der Zinsstrukturkurve zeige ich in dem eingefügten Video.
Lediglich bei den Euro Staatsanleihe Bonds und den Emerging Markets ist eine inverse Formation zu sehen. Die staatlichen Anleihen sind mehr oder weniger normal, wobei die Kurven immer flacher werden.
Quelle: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/tools-und-services/zinsstrukturkurve/
EUWAX SENTIMENT
Das EUWAX Sentiment ist ein klassischer Kontraindikator. Aktuell gehen Privatanleger wieder vermehrt von steigenden Börsen aus, was in der Vergangenheit oft zu Kursverlusten geführt hat.
Quelle Grafik: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/wertpapiere-und-maerkte/euwax-sentiment/
Geldmengenentwicklung
Langfristig gesehen muss die Geldmenge ständig wachsen. Ein Ausbruch aus dem Trendkanal nach unten würde eine Krise bedeuten. Ein Ausbruch aus dem Trendkanal nach oben würde eine Übertreibung darstellen. Aktuell befinden wir uns absolut im Soll. Allerdings ist auffällig, dass der April bereits eine Abnahme der Geldmenge hinnehmen musste.
Quelle: https://tradingeconomics.com/germany/money-supply-m3/forecast
Alternative zu Aktien – der risikolose Zins – Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen
Je höher der „risikolose Zinssatz“ der Staatsanleihen ist, desto weniger attraktiv wirken die schwankungsanfälligen Aktien. Viele Volkswirte sehen ab einer Rendite von drei Prozent große Gefahren für den Aktienmarkt. In den USA sind wir bei knapp drei Prozent. In Deutschland sind wir noch deutlich unter einem Prozent.
Die 3-Prozent Marke gilt zudem als wichtiger Wiederstand. Am 13.5.18 wurde die 3 Prozent Marke geknackt. Allerdings sind die Zinsen daraufhin gefallen.