Öl und die Opec
Öl und die Opec
Bereits letzte Woche hat sich die Opec in der österreichischen Hauptstadt Wien zu neuen Beratungen eingetroffen. Die 24 dort vertretenen Staaten haben sich auf eine Verlängerung der bestehenden Fördergrenzen geeinigt. Wie wirksam ist das?
Wirksamkeit der Opec
Bemerkenswert an dieser Sitzung war, dass es nicht um die Menge der Fördergrenzen ging, sondern um die Dauer der Begrenzung. Wie bisher werden 1,8 Millionen Barrel Öl pro Tag weniger gefördert. Die Begrenzung wurde jetzt bis März 2018 beschlossen.
Warum macht die Opec das?
Die Opec verringert die Fördermengen, weil die Erdölproduktion die Erdölnachfrage übersteigt. Somit steigen die Lagervorräte des Öls und gleichzeitig sinkt der Preis des Öls. Der Preisverfall begann im Jahr 2014 und hatte sein Tief im Jahr 2016 erreicht. Da kamen bereits die ersten Spekulationen darüber auf, ob und wann die Opec die Förderung begrenzt.
Auf Initiative von Saudi Arabien (der größte Erdölförderer der Welt) hat die Opec sodann die Fördermengen begrenzt und der Preis für Rohöl steigt wieder. Viele Experten rechnen jedoch damit, dass der Preis für ein Barrel Rohöl (dies entspricht in etwa 159 Liter) in diesem Jahr nicht stark über die 60 US Dollar Marke steigen wird.
Die Amerikaner sind schuld
Entgegen allen Erwartungen halten sich die Mitgliedsländer der Opec an die Fördergrenzen. Das Problem jedoch sind die Amerikaner. Amerika fördert bereits seit längerem Schieferöl- und Gas. Durch das sogenannte „Fracking“ hat die USA es innerhalb sehr kurzer Zeit geschafft, autark am Öl- und Gasmarkt aufzutreten.
Experten rechnen vor, dass die USA bis Ende dieses Jahres eine Fördermenge von 9,9 Millionen Barrel am Tag erreichen kann. Die geringeren Fördermengen der Opec werden schlichtweg von den USA aufgehoben.
Es kommt noch schlimmer
Einige Opec Mitglieder wurden von den Förderbegrenzungen von Beginn an ausgeschlossen. Länder wie Libyen und Nigeria hatten die Sondererlaubnis, Rohöl weiterhin selbständig und ohne jegliche Begrenzung fördern zu können. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wo die Reise hingeht. Wer von günstigem Ölaktien profitieren möchte sollte sich die Unternehmensanalyse zu Shell ansehen.