Shelly: Unterschätztes Wachstumsunternehmen aus Bulgarien mit großem Smart-Home-Potenzial
Ich investiere persönlich sehr gerne in Wachstumsunternehmen. Besonders interessant finde ich Unternehmen, deren Aktien unterbewertet sind. Das passiert dann, wenn der Markt das Potenzial eines Unternehmens aus irgendeinem Grund nicht richtig erkennt. Für mich ergeben sich daraus gute Chancen auf Gewinne.
Ein Beispiel dafür ist Shelly. Shelly ist ein Unternehmen aus Bulgarien und ist im Smart Home Markt aktiv. Manche Investoren sind skeptisch und fragen sich, ob man einer Firma aus Bulgarien vertrauen kann. Aber Shelly gibt es schon seit mehreren Jahren. Das Unternehmen hat stabile Finanzen, ist gut aufgestellt und inzwischen nicht nur in Bulgarien, sondern auch an der Börse in Frankfurt gelistet. Das schafft Vertrauen und zeigt, dass der Markt das Unternehmen vielleicht unterschätzt.
Shelly ist im Smart Home Markt aktiv Und stellt kleine Geräte zur Steuerung von Elektrogeräten im Haushalt her. So kann man zu Hause zum Beispiel das Licht, die Thermostate der Heizung steuern, die Rollos hoch- und runterlassen und selbst die Haustür sicher verschließen.
Der Smarthome Markt wächst jedes Jahr um 8 bis 9% und steht selber damit noch in den Anfängen und Shelly hat sich in diesem Markt sehr gut positioniert.
Shelly ist ein absolutes Wachstumsunternehmen und ist im vergangenen Jahr mit 42% beim Umsatz gewachsen. Das bedeutet man wächst wesentlich stärker als der Markt und sichert sich entsprechend Marktanteile.
Aktuell ist das Unternehmen hauptsächlich in der DACH-Region aktiv und hat es geschafft 2024 dort immer noch mit 36% zu wachsen. Das zeigt welches Potential für Shelly noch in seinen etablierten Märkten steckt.
Und man möchte auch in 2025 und 2026 mit 40% auf Konzernebene wachsen. Damit würde Shelly am Ende vom Geschäftsjahr 2026 auf über 200 Millionen Euro Umsatz kommen.
Der Fokus für das zukünftige Wachstum liegt auf Europa und man ist jetzt in Ländern wie Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien aktiv. Dort möchte man das Gleiche schaffen, was man auch in Deutschland geschafft hat. Aktuell ist die Präsenz von Shelly in diesen genannten Ländern noch relativ klein, aber genau das möchte man über die nächsten Jahre aufbauen und hat hier richtig gute Wachstumsmöglichkeiten.
Der Fokus auf Europa sorgt auch dafür, dass Trumps Zollchaos keine nennenswerten Auswirkungen auf Shelly haben sollte.
Obwohl Shelly ein Wachstumsunternehmen ist, haben sie eine richtig gute Nettomarge. Aktuell verdient man knapp 22% vom Umsatz. Das heißt von jedem verkauften Produkt sind fast 1/4 Gewinn. Wenn du jetzt denkst: das kennt man so hauptsächlich von etablierten Softwareunternehmen. Shelly ist zwar ein Hardware-Hersteller, sieht aber seine Softwarelösungen als sein Alleinstellungsmerkmal und ist so gesehen also auch dieser Branche zuzuordnen.
Bei einem Umsatz von 106 Mio. Euro im Jahr 2024 hat Shelley einen Nettogewinn von 23 Mio. Euro erwirtschaftet. Dieses Geld kann man jetzt wieder in künftiges Wachstum investieren.
Das Shelly in der Lage ist so hohe Margen zu erwirtschaften hat 2 Gründe: erstens ist es ein bulgarisches Unternehmen, das heißt Shelly zahlt auch nur die bulgarischen Löhne an seine Softwareentwickler und Ingenieure. Das ist zum Beispiel bei der Konkurrenz in Deutschland oder Schweden nicht der Fall: diese müssen natürlich die hohen Löhne in Deutschland oder in Schweden bezahlen. Ähnlich ist es bei der Unternehmenssteuer: Shelly zahlt in Bulgarien nur die üblichen 10% Unternehmenssteuer, im Gegensatz zum Beispiel von 25% in Deutschland. Das ist ein enormer Kostenvorteil.
Der andere Vorteil ist, dass bei Shelly die Marketing-Ausgaben relativ gering sind. Shelly wächst nämlich nicht so stark, weil sie so unglaublich viel Geld für Werbung raushauen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Shelly hat es geschafft eine große und aktive Facebook Community aufzubauen. In dieser postet auch der Gründer immer wieder und die Mitglieder tauschen Tipps zu Installationen im Haushalt aus und helfen sich gegenseitig bei Problemen. Auch auf YouTube sind unzählige Anleitungen zu Shelly Produkten entstanden, was kostenlose Werbung für das Unternehmen darstellt.
Shelly Produkte sind etwa um die Hälfte billiger als die der westlichen Konkurrenz, was ihnen einen enormen Vorteil verschafft.
Gleichzeitig bietet man eine europäische Cloud mit der entsprechenden Datensicherheit an, was wiederum einen Vorteil gegenüber der chinesischen Konkurrenz bietet. Zudem kann man die Produkte von Shelly sogar ganz ohne Cloud benutzen.
Shelly hat noch weitere strategische Initiativen für weiteres Wachstum in Petto zum Beispiel den Fleet Manager. Bisher hat Shelly hauptsächlich smart Home Geräte für die private Nutzung hergestellt. Beim Fleet Manager ist es auch möglich, dass die Produkte von Shelly über eine größere Entfernung kommunizieren, zum Beispiel in einem Gebäudekomplex oder auch außerhalb an Strommasten oder Stromverteilern. Dies ermöglicht den Einsatz bei Unternehmen, was ein weiteres Wachstumsfeld darstellt.
Eine weitere strategische Initiative sind die sogenannten White-Label-Lösungen. Dabei geht es darum, dass Shelly seine Produkte anderen Herstellern zur Verfügung stellt, damit die diese in ihre Produkte einbauen können. Beispiele sind hier Spülmaschinen, Waschmaschinen oder andere elektronische Produkte, wo dann das Bauteil von Shelly zur Steuerung und Messung zur Verfügung gestellt wird. White-Label deswegen, weil diese dann nicht mit Shelly gebrandet sind, sondern von der Herstellerfirma genutzt werden. Hier reden wir nur von geringen Umsätzen pro Gerät, aber über die große Masse an elektronischen Geräten, die im Verkauf sind, bietet dies Feld trotzdem enorme Wachstumschancen.
Du siehst also: Shelly hat weiteres Wachstum und eine richtig gute Zukunft vor sich. Gleichzeitig ist Shelly gerade mal mit einem KGV von 26 bewertet. Nicht gerade teuer für ein Unternehmen, mit diesen Wachstumsraten.
Zum Vergleich: der schwedische Konkurrent Plejd wächst ähnlich stark wie Shelly und ist mit einem KGV von 50 bewertet, also doppelt so hoch. Das zeigt die Unsicherheit des Marktes mit einem kleinen bulgarischen Unternehmen und ist gleichzeitig eine tolle Einstiegschance für Investoren.
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