Warum sich Anleger über Inflation freuen sollten

„Inflation ist schleichender Taschendiebstahl.“
~ Erhard Blanck

99 Prozent der Bevölkerung schreit laut auf, wenn sie hört, dass die Inflation mal wieder gestiegen ist. Der Großteil scheint schleichend enteignet zu werden, während sich einige Wenige ins Fäustchen lachen. Wer? Das fehlende eine Prozent. Wie auch Du auf die Seite der Gewinner wechseln kannst, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Wer Inflation nicht versteht, wird ärmer

Wenn wir Inflation hören, denken wir automatisch – fälschlicherweise – an Preissteigerung. Kaum jemand weiß jedoch, dass ein Preisanstieg erst die indirekte Auswirkung der Inflation ist. Inflation ist aus dem Lateinischen („inflare“) abgeleitet und heißt übersetzt Aufblähen. Aber was wird aufgebläht? In der Volkswirtschaft meint man eine Ausweitung der Geldmenge durch die jeweilige Zentralbank. Mehr Geldangebot bedeutet mehr Nachfrage und damit eine Erhöhung der Preise. Die Konsequenz aus einer sich stetig vergrößernden Geldmenge ist eine konstante Preissteigerung und damit ein Kaufkraftverlust für die Bevölkerung.

Was bedeutet das für Dich?

Solange Du Dein Geld zinslos liegen lässt, verlierst Du Kaufkraft und wirst ärmer! Bei einer Inflation von 3 Prozent pro Jahr bleiben so nach 20 Jahren von ursprünglich 10.000 Euro noch 6.454 Euro übrig. Deshalb wird Inflation auch als schleichende Enteignung bezeichnet. Wie schnell Dein Geld an Wert verliert hängt an zwei Faktoren:

  • Prozentsatz (der Inflationsrate) und
  • Jahre

Warum überhaupt Inflation?

„Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat Pleite, sondern seine Bürger.“
~ Carl Fürstenberg

Als Selbstdenker hast Du Dich bestimmt schon häufiger gefragt, weshalb Inflation überhaupt existiert. Eine Frage, die mir während des volkswirtschaftlichen Studiums einige schlaflose Nächte bereitet hat. Schließlich wurde damals die Frage nach dem “Warum“ nicht mit einem Wort erwähnt, sondern Inflation ganz einfach als gegebener Faktor in Modellberechnungen verwendet.

Meine eigenen Recherchen haben mich darauf gebracht, dass wir im herrschenden Geld- und Finanzsystem gar nicht an einer Inflation herumkommen. Im Fachjargon bezeichnet man unsere Wirtschaftsordnung als verzinstes Schuldgeldsystem. Ein System, in dem Geld nur durch eine mit Zinsen versehene Kreditvergabe von Zentral- und Privatbanken entstehen kann. Das führt zu einer sich global ungebremst ausweitenden Schuldenspirale, die sich auf der Gegenseite durch Guthaben in derselben Höhe ausgleicht. Die größten globalen Schuldner sind Staaten (genau genommen seine Einwohner). Da kein Staat der Welt seine Staatsschulden zurückzahlen kann (und auch gar kein Interesse daran hat), können Staatspleiten nur vermieden werden, indem ständig neue Kredite aufgenommen werden. Die Kreditaufnahme erfolgt über die Ausgabe von Staatsanleihen. Infolgedessen haben Zentralbanken und Staaten gleich aus mehreren Gründen ein Interesse an einer konstanten Inflation.

  1. Durch Inflation sinkt die relative Staatsverschuldung.
  2. Die durch Inflation ausgelöste Preissteigerung führt dazu, dass Menschen lieber heute als morgen konsumieren.
  3. Mehr Konsum heizt das Wirtschaftswachstum an und schafft somit Arbeitsplätze. Das begünstigt wiederum die Wiederwahl der aktuell regierenden Partei.

Das zeigt, dass die Folgen von Inflation, gerade für Konsumenten deren Konsumanteil gegenüber den Einnahmen relativ hoch ist, besonders dramatisch sind. Auf der anderen Seite profitieren Investoren von der Ausweitung der Geldmenge.

Doch das weiß leider kaum jemand..

Wer Inflation versteht, wird reicher dank „Asset Price Inflation“

Nun wäre es einfach, laut aufzuschreien und mit dem Finger auf Vater Staat zu schimpfen. Auch ich habe das lange getan. Schließlich sorgt er bzw. zum Teil private Zentralbanken (das bekannteste Beispiel ist die Fed in den USA) dafür, dass wir alle Geld verlieren. Aber bringt uns das weiter? Nein. Wir können stattdessen aber auch unseren Hintern hochbinden und auf die Seite der Gewinner wechseln – und zwar einfacher als gedacht!

Eine Studie des deutschen Aktieninstituts hat ergeben, dass Personen, die seit 1950 Aktien des DAX gehalten haben, zu keinem Zeitpunkt, im Mittel über 13 Jahre, Verluste machen konnten. Der Aktienmarkt verzeichnet, über eine Zeitspanne von 20 Jahren, fast immer Gewinne – ganz egal wie dramatisch die Krisen sind. Dieses Phänomen kann nur mit „Inflation“ (Geldmengenausweitung) der Notenbanken erklärt werden! Würde das Geld, das seit der sogenannten Euro-Schuldenkrise von der Europäischen Zentralbank (EZB) in die Märkte gepumpt wird, nämlich eins zu eins in der Realwirtschaft ankommen, hätten wir schon lange eine Hyperinflation wie 1929. Damals konnte Papiergeld nur noch zum Heizen verwendet und in Schubkarren gegen vermeintliche Billiggüter getauscht werden. Die Frage ist also: Wo landet die von den Zentralbanken ausgebrachte Geldmenge?

Der Großteil der von Notenbanken physisch erzeugten und durch die Kreditvergabe der Privatbanken digital gehebelten Geldmenge (physisch = Bargeld; digital gehebelt = Giralgeld) fließt in die Finanzmärkte.

Die wahre Preissteigerung ist deshalb an den Finanzmärkten zu beobachten. Im Fachjargon spricht man von „Asset Price Inflation“. Von einer Aufblähung der Preise von Vermögensgegenständen, sogenannten Assets. Dazu zählen auch Wertpapiere wie z. B. Aktien, Indexfonds und ETFs. Mit einem kleinen Unterschied. Die Preissteigerung von Wertpapieren ist für den Inhaber des jeweiligen Papiers positiv. Sie bedeutet einen Anstieg des Kurswertes des Papieres und damit einen potentiellen Gewinn beim Verkauf. Inflation (Geldmengenausweitung) treibt die Preise am Aktienmarkt. Genau davon profitieren die Inhaber von Wertpapieren. Wer in den 80er Jahren in DAX-Papiere investiert hat, freut sich heute über Kursanstiege von mehreren Tausend Prozent. Dass sich dieser Trend, mit regelmäßigen Rücksetzern, fortsetzt, ist mehr als wahrscheinlich. Nun ist die deutsche Volkswirtschaft seit den 80er Jahren ja aber nicht um mehrere Tausend Prozent gewachsen. Der DAX spiegelt allerdings die Entwicklung der stärksten deutschen Unternehmen. Wie ist der Verlauf also zu erklären? Genau hier kommt Inflation ins Spiel. Im Jahr 1971 löste der US-amerikanische Präsident Richard Nixon die Bindung des US-Dollars an das Gold auf. Seither nimmt die Geldmenge auf unserem Planeten in exponentiellem Tempo zu, da kein physischer Gegenwert mehr existiert und Papiergeld unbegrenzt gedruckt werden kann. Zum besseren Verständnis habe ich das exponentielle Wachstum der US-amerikanischen Geldmenge in Mrd. US-Dollar (rot) dem DAX-Punktestand zum Jahresende (blau) grafisch gegenübergestellt. Das Ergebnis hat mich selbst verblüfft..

Inflation

Inflation

Diese Grafik veranschaulicht, wie das moderne Geldsystem zu einer stetigen Ausweitung der Geldmenge führen muss und damit parallel die Aktienmärkte befeuert. Je mehr Geld auf der Welt gedruckt wird und in die Aktienmärkte fließt, umso größer wird die „Asset Price Inflation“. Es gibt noch einen zweiten wichtigen Grund, weshalb es Sinn macht, in den Finanzmarkt zu investieren. Der „Zwang“ einer konstant wachsenden Wirtschaft.

Was machst Du nun draus, aus der Inflation?

Die einfachste Art und Weise, von diesem Zusammenhang zu profitieren, sind Investitionen in Indexfonds und ETFs. Damit kannst Du, mit minimalem zeitlichen Aufwand, maximal von den Entwicklungen am Finanzmarkt profitieren – und das breit diversifiziert und damit langfristig sicher. Darüber hinaus musst Du hierfür nicht schon wohlhabend sein, sondern kannst mit 25€ im Monat ein vom Zinseszins-Mechanismus befeuertes Vermögen aufbauen (wähle dafür thesaurierende ETFs).

Dies war in Teilen ein Auszug aus meinem neuen Buch „Die Faulbär-Strategie zur Million“. Darin züchten wir gemeinsam einen Geldbaum, der, je größer er wird, immer mehr Geldfrüchte hervorbringt (und das bei immer weniger Pflege)! Auch Jens hat ein neues Buch veröffentlicht: „Einmal Dividende bitte!“ Beide Bücher kannst Du aktuell mit einem großen Rabatt bestellen.

Ich hoffe sehr, Du fühlst Dich nun inspiriert, Deinen Weg als Investor zu starten oder weiter zu intensivieren. Wenn Du mehr über Jens und mich erfahren willst, dann wirf einen Blick auf unseren Finanzblog www.geldsystem-verstehen.de! Und hier geht es zu weiteren Büchern von Chris und Jens.

Herzliche Grüße auch von Jens
Chris

 

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