Unternehmensanalyse Gilead Sciences

Gilead Sciences ist ein sehr profitables Unternehmen aus der Pharma- und Biotechnik Branche. Das Unternehmen produziert dabei Medikamente und Präparate für diverse Krankheiten. Die wichtigsten Produkte sind für den Bereich Hepatitis und HIV. Allerdings hat Gilead hier ein Problem: Diese Krankheiten treten vermehrt in Regionen auf, wo man sich die Produkte von Gilead nicht leisten kann. Das Unternehmen muss daher aktuell rückläufige Umsätze verzeichnen.

Gilead Sciences – das Pharmaunternehmen


Zuerst will ich darauf eingehen, warum Hepatitis C und HIV Medikamente in Zukunft wahrscheinlich immer weniger verkauft werden. Hepatitis C wird durch Blutaustausch übertragen. Es ist ein langsam wachsender Virus und verursacht Leberschäden. Menschen mit Hepatitis C Erkrankung fühlen sich oft müde – es ist wie eine Art Grippe.

Hepatitis C kommt häufig in ärmeren Ländern vor, wo medizinische Nadeln wiederverwendet werden, ohne sie vorher zu reinigen oder desinfizieren. In reicheren Ländern wird Hepatitis C häufig durch Drogenkonsum oder Tattoos übertragen. Hier verhält sich das Infizierungsmuster sehr ähnlich wie bei HIV-Erkrankungen.

Der profitable Markt liegt für die genannten Erkrankungen also in den reichen Ländern. Allerdings werden hier Vorsorgemaßnahmen getroffen und die Bildung führt ebenso zu immer weiter fallenden Erkrankungsraten in diesen Regionen (wie z. B. Europa oder Australien). Im aktuell größten Markt von Gilead Sciences, der USA, will die Trump Administration weniger für Medikamente ausgeben. Dies war auch einer der Gründe, warum Novo Nordisk letztes Jahr so abgestürzt ist. Die Gewinne fallen auch bei Gilead und die Konkurrenzsituation macht die Sache nicht besser!

Es gibt viele Länder mit Hepatitis C und HIV Problemen. Allerdings können sich von diesen Ländern die wenigsten die Medikamente und Behandlungen leisten. Da Hepatitis C nicht „die schlimmste Krankheit“ ist, wird sie auch weniger beachtet. Genau das selbe gilt auch für HIV mit der Ausnahme, dass es eine sehr schlimme Krankheit ist und einen sehr hohen Stellenwert hat.

Pharmaunternehmen unterliegen alle dem selben „Damokles Schwert“: Die Gewinne je Medikament müssen in den ersten zehn Jahren erwirtschaftet sein. Nach dieser Zeit gibt es oft weit bessere Medikamente und die Patente enden. Häufig treten dann auch Generika Unternehmen auf und machen die Medikamente einfach nach. Pharmaunternehmen leben und sterben also mit neuen Medikamenten und deren Patienten.

Wenn das Unternehmen es schafft, neue und gute Medikamente auf den Markt zu bringen, dann werden die Gewinne und Umsätze steigen. Aus diesem Grund sind Pharmaunternehmen als eher risikoreich einzuschätzen. Gilead Sciences hat allerdings sehr viel Cash um das nächste „große Medikament“ herauszubringen.

Meine Sorge ist, dass ihre Expertise in Medikamente für schrumpfende Märkte in reichen Ländern und großen Märkten in armen Ländern liegt. Vielleicht haben sie deshalb Kite gekauft.

Gilead Sciences kauft Kite

Als die Nachricht veröffentlich wurde, dass Gilead Sciences Kite kauft, ist der Aktienkurs von Gilead in die Höhe geschnellt. Die Marktkapitalisierung hat um 12 Mrd. US-Dollar zugenommen – der Kaufpreis von Kite. Allerdings hat Kite keine Gewinne. Daher frage ich mich, ob die Bewertung gerechtfertigt ist…?

Kite hat jedoch ein neues Medikament, genannt Yescarta. Es handelt sich um eine Einmalbehandlung und kostet rund 350.000 US-Dollar. Der Kauf von Kite ist für Gilead Sciences ein guter Kauf, da Yescarta für den wachsenden Markt der 60+ Generation gedacht ist. Das Medikament bekämpft den Krebs „DLBCL“. Die Erkrankungsrate an DLBCL Krebs wächst in den USA mit rund 4 Prozent p. a. – 24.000 neue Fälle alleine in 2017. Auch gibt es keine bekannte Prävention für diese Erkrankung. Die 60+ Generation ist in den USA eine sehr reiche Generation, viele von ihnen haben eine teure Privatkrankenversicherung. Yescarta hat bereits die FDA Genehmigung (amerikanische Gesundheitsbehörde) und ist nachweislich das aktuell beste Gegenmittel gegen die genannte Krebsart. Wahrscheinlich sind die Kosten für das Medikament nicht weltweit bezahlbar. Für das US-Geschäft von Gilead Sciences wird das Medikament jedoch eine tolle Sache sein. Mit ein paar Skalierungseffekten ist ein weltweiter Einsatz zudem denkbar.

Mit Kite kauft Gilead Sciences CAR-T

CAR-T ist eine Technologie um neue Krebsmedikamente zu erstellen. CAR-T wurde dabei nicht von Kite erfunden. Kite hat es lediglich anwendbar gemacht. Andere Medikamentenhersteller nutzen die CAR-T Technologie also ebenfalls. Wenn Gilead jedoch die Kite Forscher sinnvoll einsetzt, dann werden wir in der nächsten Zeit noch einige neue Krebsmedikamente wie Yescarta sehen.

Weitere Informationen zu Gilead Sciences, Novo Nordisk und anderen Unternehmen erhaltet ihr hier!

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