Interview mit „Finanziell Frei mit 30“

Heute habe ich ein weiteres interessantes Gespräch aus einer ganzen Reihe von Interviews für Euch: Dominik Fecht ist der Betreiber des Blog: Finanziell Frei mit 30.

Interview mit „Finanziell Frei mit 30“

FG: Hallo Dominik, bitte stelle Dich kurz vor.

DF: Ich bin Dominik Fecht, 20 Jahre alt und mache zurzeit ein duales Studium beim Zoll. Seit Mitte letzten Jahres betreibe ich den Blog Finanziell Frei mit 30 und berichte dort über meinen Weg zur Finanziellen Freiheit.

FG: Auf Deiner Homepage www.finanziell-frei-mit-30.de betreibst Du einen Blog. Nun ist es so, dass es viele andere Finanzblogs schon gibt. Was macht Dich unter diesen vielen besonders?

DF: Der größte Unterschied zu den anderen Finanzblogs ist, dass ich mit meinen aktuell 20 Jahren noch nicht seit 5, 10 oder sogar 20 Jahren im Berufsleben bin. Aus diesem Grund bin ich auf meinem Lebensweg und auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit noch nicht besonders weit. Dadurch habe ich einen ganz anderen Blickwinkel und kann mich viel besser in jüngere Menschen und jemanden, der noch am Anfang des Weges zur Finanziellen Freiheit ist, hineinversetzen.

Zudem setze ich mich neben den rein technischen Aspekten des Sparens und Investierens sehr intensiv mit dem benötigten Mindset für ein erfolgreiches und glückliches Leben auseinander. Dies ist meiner Meinung nach nämlich der Schlüssel, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Es bringt nichts, wenn ich alles über das Investieren weiß, mich mit der Steuersystematik gut auskenne und eine perfekte Anlagestrategie habe. Dieses Wissen muss auch in der Realität umgesetzt werden und hierbei stehen uns dann häufig negative Glaubenssätze zum Thema Geld im Weg wie zum Beispiel Reiche Menschen sind Betrüger.

FG: Bitte berichte unseren Lesern von Deinem „Blog Alltag“?

DF: Mittlerweile ist das Bloggen ein Teil meines Lebens geworden und ich will dies auch nicht mehr missen. Dabei ist schwierig zu trennen, was Tätigkeiten sind, die ich nur für den Blog mache oder die ich als „Freizeitbeschäftigung“ mache. So lese ich andere Finanzblogs zur eigenen Weiterbildung, aber auch gleichzeitig um dort Kommentare zu hinterlassen und auf meinen Blog aufmerksam zu machen. Das gleiche gilt für das Lesen von Finanzbüchern.

Die einzige wirklich reine Bloggertätigkeit ist das Schreiben von Artikeln am Wochenende. Meine Mutter liest die Artikel dann nochmal Korrektur und am darauffolgenden Wochenende pflege ich sie dann in den Blog ein.

FG: Wie bist Du zum Thema Finanzen gekommen?

DF: Puh das ist eine ganz schön umfangreiche Frage. Auf meinem Blog habe ich diese Frage in knapp 10.000 Wörtern „kurz“ beantwortet (Mein Weg zur Finanziellen Freiheit).

Eine ausführliche Beantwortung würde an dieser Stelle also den Rahmen sprengen. Die Kurzfassung ist, dass ich mich schon während der Schulzeit damit auseinandergesetzt habe, was meine Ziele im Leben sind und was ich später einmal beruflich machen will. Zwischen der Zeit Ende Abitur und Beginn des Studiums habe mich dann ausführlicher mit den Themen Glück und Persönlichkeitsentwicklung auseinandergesetzt. Hierdurch bin ich dann auch zu den Themen Minimalismus und den Finanzen gekommen.

FG: Es ist interessant, dass sich auch Studenten für Finanzen interessieren. Gibt es in Deinem Fachgebiet Dinge, die Du für Dein Finanzleben ableiten kannst?

DF: Ein großer Teil meines dualen Studiums ist das Verbrauchsteuerrecht. Dies sind die Steuern auf Energie (früher bekannt als Mineralölsteuer), Strom, Tabak, Alkohol und Kaffee. Hier sind zum Teil Regelungen enthalten, die man erst versteht, wenn man die Geschichte dahinter kennt.

Die Industrie und die Verbraucher versuchen natürlich immer irgendwelche Schlupflöcher zu finden und dadurch die Steuer zu sparen. Dann kommt der Gesetzgeber und reagiert auf diese Veränderungen, damit er seine Steuern erhält. Im Tabaksteuerrecht werden die Zigaretten deutlich höher als der zum Drehen von Zigaretten verwendete Feinschnitt besteuert. So kam die Industrie auf die Idee den Feinschnitt so vorzubereiten, dass er ganz einfach vom Verbraucher nur noch in eine Papierhülse geschoben werden muss. Damit würden die Tabakwaren dann deutlich günstiger versteuert.

Aus diesem Grund definierte der Gesetzgeber kurze Zeit später auch zusätzlich als Zigarette:

„Tabakstränge, die durch einen einfachen nichtindustriellen Vorgang in eine Zigarettenpapierhülse geschoben werden.“ (§ 1 Abs. 2 Nr. 2 b) TabStG)

Daraus habe ich für mich gelernt, dass es sich nicht lohnt zu versuchen irgendwelche Schlupflöcher bei Steuern zu suchen (z.B. Swapper bei ETFs), weil diese irgendwann entdeckt und geschlossen werden. Beim Investieren sollte an erster Stelle immer die Anlagestrategie stehen und dann kann man immer noch gucken, ob ich es steuerlich noch optimieren kann.

FG: Wie kommst Du zu Deinen Inhalten? Welche Bücher liest Du?

DF: Ich lese Blogs, Nachrichten und Bücher und denke viel über die gelesenen Sachen nach. Aus diesen Überlegungen mache ich mir dann Notizen für mögliche Artikel und lasse die Sachen dann erstmal wieder länger ruhen. Es ist quasi so eine Art Reifeprozess und es dauert zum Teil Monate von der ersten Idee bis zur Umsetzung in einem Artikel. Viele Ideen werden allerdings auch wieder verworfen oder komplett verändert.

Ich lese alle möglichen Sachbücher zu den Themen Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung. Außerdem lese ich Biographien von erfolgreichen Menschen. Dazu habe ich auf meinem Blog auch eine kurze Liste mit empfehlenswerten Büchern zusammengestellt.

FG: Was war Deine aller erste Investition?

DF: Bisher habe ich ausschließlich in ETFs investiert. Damit möchte ich mir zuerst eine breite Basis für meinen Vermögensaufbau bilden. Meine erste Investition war in den iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE).

FG: Welchen Ratschlag kannst Du unseren Lesern in kurzen Worten zu der aktuellen Börsenlandschaft geben?

DF: Den einzig wahren Tipp, den man in jeder Börsenlage geben kann. Niemals von Nachrichten und Crashpropheten verrückt machen lassen und immer langfristig denken. Viele sagen ja, dass der Markt bereits total überbewertet ist und man am besten nicht investiert. Letztendlich weiß niemand, ob das wirklich stimmt und demnächst ein großer Crash stattfindet.

Ich denke bei meinen Investitionen langfristig und nach 10 Jahren steht man statistisch gesehen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit mit einer positiven Rendite da. Meiner Meinung nach funktioniert Market Timing nicht und ich werde daher weiter stur investieren, egal was der Markt macht.

FG: Dominik, Du erhältst heute 1 Millionen Euro geschenkt. Wie verwendest Du das Geld?

DF: Ich würde den Großteil (ca. 800-900k) investieren, einen Teil spenden und vielleicht einen größeren Urlaub machen.

FG: Wer ist Dein größtes Vorbild?

DF: Ehrlich gesagt halte ich nicht so viel von dem Wort Vorbild. Unter einem Vorbild verstehen die meisten einen Menschen, den sie auf einen Thron stellen und vergöttern, ohne einen differenzierten Blick auf die Person zu werfen.

Wikipedia definiert ein Vorbild so: Ein Vorbild ist eine Person oder Sache, die als richtungsweisendes und idealisiertes Muster oder Beispiel angesehen wird.

Ich suche für mich nach Leitbildern für bestimmte Bereiche und möchte keine Person komplett als Vorbild haben. So kann ich von Warren Buffett im Bereich des Investierens sehr viel von ihm lernen, während ich seinen Umgang mit der eigenen Familie größtenteils nicht als Vorbild nehmen würde. Ich habe die Einstellung, dass ich von jeder Person etwas lernen kann und jeder Mensch weiß in einem bestimmten Bereich sehr viel mehr als ich.

Dabei muss ich keinesfalls mit den politischen Sichtweisen oder mit seinem sonstigen Verhalten einverstanden sein. Ich habe zum Beispiel in einem Artikel gesagt, dass ich den YouTube-Channel von Kris Stelljes gut finde. Daraufhin habe ich von einem Leser heftigste Kritik erhalte, wie ich denn so einem Menschen folgen könnte, der teure Autos fährt und einen solchen extravaganten Lifestyle führt und ihn in dieser Weise zur Schau stellt.

Der Leser meinte damit, dass Kris Stelljes für mich ein Vorbild sei und ich alles von ihm gutheiße. Das stimmt allerdings nicht, denn er ist für mich in vielen Bereichen ein Leitbild (z.B. Mindset und Online Marketing), wo ich wirklich sehr viel von ihm lernen kann und auch schon gelernt habe. In anderen Bereichen stimme ich überhaupt nicht mit ihm überein und muss das natürlich auch nicht.

Vielen Dank für die Einladung zum Interview. Ich hoffe ich konnte alle Fragen zufriedenstellend beantworten. Wenn ihr mehr über mich erfahren wollt, schaut doch mal auf meinem Blog Finanziell Frei mit 30 vorbei oder stellt mir eure Fragen in den Kommentaren.

…coming soon….

Ich freue mich schon auf den kommenden Samstag. Dort werde ich Alex Fischer von „Reich mit Plan“ und meinen Namenskollegen Florian Müller von „Börseneinmaleins“ in München treffen. Ich werde die Jungs ins Kreuzverhör nehmen und alles auf Video aufnehmen. Mal schauen, ob ich die Jungs ein bisschen ins Schwitzen bringen kann 😉

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