Nachhaltiges Investment: Value Investing nach Warren Buffett

Nachhaltiges Investment: Value Investing nach Warren Buffett

Es gibt eine ganze Reihe von Investmentstrategien, die auf Maximierung der Gewinne abzielen und gleichzeitig die Risiken für Verluste minimieren sollen. Value Investing, für das vor allem Warren Buffett steht, ist einer dieser Ansätze. Grundlage für die Entscheidungen über Kauf oder Verkauf ist der jeweilige realwirtschaftliche Gegenwert, also der innere Wert des Unternehmens, der im Rahmen einer Fundamentalanalyse ermittelt wird. Mit dieser Vorgehensweise folgt Buffett einem berühmten Vorbild: Benjamin Graham (1894–1976). Nachhaltiges Investment, oder auch Value Investing wurde also von Graham erfunden und von Buffett perfektioniert.

Investieren oder Zocken – das ist der Unterschied

Neben seinem auch heute noch als „Bibel für das Value Investing“ bezeichneten Buch „Security Analysis“, das Graham gemeinsam mit David Dodd im Jahr 1934 veröffentlichte, gilt „The Intelligent Investor“ aus dem Jahr 1949 als sein einflussreichstes Werk. Im ersteren führt er den Unterschied zwischen einem echten Investment und reinen Spekulationen aus, indem er auf das Wesen einer Aktie verweist: Dabei handelt es sich um den Anteil an einem Unternehmen, der zur Teilhabe an dessen wirtschaftlichen Erfolgen berechtigt. Kurzfristige Schwankungen, die laut Graham durchaus auch psychologisch beeinflusst sein können, sollten hingegen nicht im Fokus stehen. Diese Art von Zockerei hat mit einer Anlagestrategie nicht viel zu tun und ist sehr riskant.

Im Gegensatz dazu ist die Margin of Safety ein wesentlicher Faktor für ein nachhaltiges Investment. Diese bezieht sich auf die Differenz zwischen dem in der Fundamentalanalyse ermittelten inneren Wert und dem aktuellen Kurs eines Wertpapiers. Um das Risiko zu begrenzen, sollte der aktuelle Marktpreis dementsprechend niedriger ausfallen als der innere Wert. Ein solches Wertpapier wird dann als „unterbewertet“ bezeichnet und eröffnet somit ein interessantes Potenzial für eine Wertsteigerung. Die zunächst von Graham präferierten qualitativen Faktoren wurden sukzessive von anderen Value Investoren erweitert. So fließen neben dem systematisch berechneten inneren Wert auch das Geschäftsmodell selbst, dessen Positionierung im Wettbewerb und die qualitative Einschätzung des Managements in die Bewertung ein.

15 Tipps für Value Investoren erhalten

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Umfassende Investorenausbildung – belastbare Grundlage

Nachhaltiges Investment basiert also darauf, in Frage kommende unterbewertete Unternehmen mit Potenzial zu ermitteln und nach allen Aspekten zu prüfen. Dieses auch als „Stock Picking“ bezeichnete Vorgehen setzt einige Fachkenntnisse voraus, um den besten Zeitpunkt einschätzen und damit einen günstigen Preis für den Kauf von Wertpapieren realisieren zu können. Entwickelt sich das Unternehmen im Laufe der Zeit und ist eventuell sogar überbewertet, sollte er wieder abgestoßen werden. Allerdings verändert sich auch der innere Wert im Laufe der Zeit, was die regelmäßigen Analysen, die in der Regel auf Schätzwerten beruhen, wichtig und schwierig macht. Schon aus diesem Grund kommt der Sicherheitsmargin eine große Bedeutung zu, um das Risiko effektiv begrenzen zu können.

Eine fundierte Investorenausbildung befasst sich daher auch mit den Analyseverfahren, die nachhaltige Investmententscheidungen ermöglichen. Dazu zählt die Interpretation von Finanzkennzahlen, die vor allem auch in Form bestimmter Quotienten wichtige Aussagen ermöglichen, wie beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) oder das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV). Sind Aktien eines Unternehmens trotz interessanter Fundamentaldaten günstig zu erhalten, kann diese Unterbewertung an Vorurteilen oder am mangelnden Interesse der Marktteilnehmer liegen – für nachhaltige Investoren die beste Gelegenheit, sich ein lukratives Renditepotenzial zu eröffnen.

Nachhaltig anlegen – Zockermentalität ablegen

Auf der Suche nach Rendite? Hier haben wir ein paar Antworten für Sie!

Aktuell zieht das schnelle Daytrading viele Anleger an, die Gier nach dem schnellen Geld hat jedoch wenig mit ernsthaftem Investment, sondern eher mit Spielsucht zu tun: kurzfristige Tradings, ohne das effektive Potenzial eines Wertes überhaupt einschätzen zu können. Doch nur ein sehr geringer Anteil der Daytrader realisiert unter dem Strich interessante Gewinne, jede Transaktion kostet letztendlich Gebühren und die Steuern sind auch nicht zu vernachlässigen. Die emotionale Komponente beim Daytrading birgt ein weiteres Risiko, denn setzen die Verluste ein, steigern viele Trader ihre Aktivitäten – mit fatalen Folgen.

Für wirkliche Erfolge sollten Sie in jedem Fall die Zockermentalität ablegen: Warren Buffett gehört nicht umsonst zu den erfolgreichsten und reichsten Menschen dieser Welt. Vor allem in dieser schon so lange anhaltenden Niedrigzinsphase ist es wichtig, sein Engagement sorgfältig zu platzieren. Bei der Auswahl werthaltiger Unternehmen, die ein interessantes Potenzial aufweisen, sollten Sie daher nicht nur auf Dividenden achten, sondern auf die aufgeführten Quotienten: Ein hoher KGV deutet beispielsweise auf eine wahrscheinliche Abwärtsbewegung hin. Wird diese Vermutung durch die anderen Quotienten gestützt, ist ein Investment nicht angeraten. Nachhaltiges Investment ist also nur durch Value Investing nach Warren Buffett möglich.

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