Unternehmensanalyse Mayr-Melnhof Karton AG
Finanzielle Freiheit erreichst Du aus meiner Sicht am sichersten und einfachsten durch Value Investing. Beim Value Investing suchst Du nach tollen Unternehmen, die Du zu einem günstigeren Preis bekommst, als sie eigentlich wert sind. Bei Investorenausbildung mache ich das ständig und suche tolle Unternehmen. Mein wöchentlich erscheinender Börsenbrief veröffentlicht diese Analysen. Vor einiger Zeit habe ich bereits die Mayr-Melnhof Karton AG in meinem Börsenbrief analysiert und ich möchte heute einen Teil dieser Analyse veröffentlichen.
Überblick der Mayr-Melnhof Karton AG – Die Verpacker
Die Wiener Traditionsfirma Mayr-Melnhof ist der weltweit größte Hersteller von Recyclingkartons und europaweit die Nummer 1 bei Verpackungen für Konsumgüter wie Süßwaren, Lebensmittel oder Zigaretten.
Für Anleger ist die Aktie vor allem ein dividendenstarkes Langfristinvestment – dank einer gesunden Firmenbilanz. Das Wachstum ist unspektakulär solide. Mayr-Melnhof erzielt 85 Prozent der Konzernerlöse in Europa. Dem hart umkämpften US-Markt hält sich die mehrheitlich in Familienbesitz befindliche Gesellschaft fern.
Die schleppende Nachfrage in den Zielmärkten machte sich zuletzt ebenso negativ bemerkbar wie die gestiegenen Preise für Altpapier, welche die Durchschnittspreise für Kartonagen erhöhen.
Während der Konzernumsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr von 548 auf 572 Millionen Euro stieg, fiel der operative Gewinn von 58 auf 41 Millionen Euro. Der Nettogewinn schrumpfte um 14,3 Prozent auf 35 Millionen Euro.
Effizienzsteigerungen in der Produktion und strikte Kostenkontrolle federten einen weiteren Margenrückgang ab. Dabei behauptete die Sparte MM Packaging dank eines vorteilhaften Produktmix ihr Ergebnisniveau.
Zugleich blieben die verfügbaren Barmittel bei 275 Millionen Euro stabil. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich weiter auf 61,7 Prozent. Dazu ist die Firma nahezu schuldenfrei. Einen Ausblick für 2017 hat das konservativ planende Management noch nicht abgegeben.
Qualitative Bewertung
In den sieben europäischen MM-Karton-Standorten (Deutschland, Niederlande, Österreich und Slowenien) wurden im Jahr 2007 1,7 Millionen Tonnen Karton produziert. MM-Karton produziert hauptsächlich Recyclingkarton (zu 87 %), aber auch Frischfaserkarton (zu 13 %). 2527 Mitarbeiter erwirtschafteten 2009 rund 766 Mio EUR Umsatz. MMK verfügt über 12 Kartonmaschinen. Der Karton wird unter anderem für Produkte von diversen Markenherstellern wie Barilla, Dr. Oetker, Kellogg’s oder Nestlé verwendet.
Die 30 MM-Packaging Werke (Chile, Deutschland, Frankreich, England, Iran, Jordanien, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Spanien, Tunesien, Türkei, Ukraine und Vietnam) produzieren Faltschachteln, dazu werden jährlich etwa 650.000 Tonnen (2008) Karton verarbeitet. Bei MMP arbeiten ca. 5.600 Menschen; diese erwirtschafteten 2008 rund 990 Mio. Euro. Für die Bewertung, Erstellung und Interpretation der Kennzahlen verwende ich das Handbuch der Aktienanalyse.
Quelle: Unternehmensdarstellung und Wikipedia
Quantitative Bewertung
Bewertung
Die Mayr-Melnhof Karton AG ist ein sehr stabiles Familienunternehmen. Investitionsentscheidungen werden persönlich von der Familie getroffen. Es wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Einzig die hohe Vergütung des Vorstandes fällt in diesem Zusammenhang negativ auf (über 5 Mio. € pro Jahr).
Leider ist die Rentabilität des Unternehmens (wie bei der letzten Woche vorgestellten Krones AG) nicht sehr hoch. Wenn man vergleicht, wie viel die Kunden (Heinz Company, Coca-Cola, Nestlé, usw.) von Mayr-Melnhof mit diesen Verpackungen verdienen, ist die Rentabilität zu niedrig. Der geringe Überschuss wird jedoch zu großen Teilen im Unternehmen gehalten (Pay Out Ratio von ca. 40 %), was sehr erfreulich ist und ein weiterer Beweis für die Stabilität des Unternehmens ist.
Bemerkenswert ist, dass das Unternehmen quasi die langfristigen Schulden mit dem „Bankkonto“ zahlen könnte. Mayr-Melnhof kann man also als „bankenunabhängig“ bezeichnen. Das Wachstum wurde aus eigenen Mitteln erwirtschaftet und es wurden keine neuen Aktien zur Finanzierung ausgegeben. Es wurden sogar 2 Mio eigene Aktien vernichtet, eine tolle Leistung.
Aus meiner Sicht hat das Unternehmen eine sehr sichere, nachhaltige und im Zeitverlauf sich wenig verändernde Branche. Sie ist zwar sehr Konkurrenzintensiv (zu sehen an der geringen Rentabilität). Frei nach dem Motto: „Essen und Trinken geht immer“ – und die Nahrungsmittel müssen auch verpackt werden, ist Mayr-Melnhof ein tolles Unternehmen.
Dieses tolle Unternehmen ist zudem fair bewertet. Rückblickend betrachtet ist das durchschnittliche KGV seit dem Jahr 2007 bei ca. 14 gewesen. Hochgerechnet für die aktuellen Erträge ergibt sich somit ein fairer Wert von rund 100 €. Der aktuelle Kurs unter 100 € kann bereits für einen ersten vorsichtigen Einstieg genutzt werden.
Aktueller Kurs: 99,70 €
Buchwert: 95 €
Fairer Wert: 100 €
Margin of Safety 30%: 70 €
Margin of Safety 20 %: 80 €
Margin of Safety 10%: 90 €
Die Unternehmensanalyse von Mayr-Melnhof AG ist bereits in der zweiten Kalenderwoche 2017 in meinem wöchentlichen Börsenbrief erschienen. Die genannten Werte können daher bereits abweichen. Bei Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Einfach direkt in die Kommentare oder per Mail.
Die Unternehmensanalysen haben bereits tolles Feedback von der Hochfinanz in Frankfurt erhalten. Vor allem die Unternehmensanalyse zur Allianz (Versicherungen) wird sehr häufig gelesen.
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