Warum Nichtstun besser ist als Aktionismus
Warum Nichtstun besser ist als Aktionismus
Panik und Gier sind schlechte Ratgeber, diese zutiefst menschlichen Regungen haben vor allem in der Kapitalanlage nichts zu suchen. Insbesondere bei hoher Volatilität heißt es daher: Ruhe bewahren und die gewählte Strategie konsequent durchhalten.
Wenn innere Werte zählen – Value Investing
Die Anlageentscheidungen werden beim Value Investing nach Warren Buffett auf einer ganzen Reihe fundamentaler Daten getroffen: Neben den einschlägigen Kennzahlen, wie beispielsweise KGV, KBV oder KCV, werden das Geschäftsmodell selbst, aber auch die Positionierung des Unternehmens im Markt oder die Qualität der Führungscrew bewertet. Stellt sich die mittelfristige Perspektive eines Unternehmens auf dieser Grundlage positiv dar und sind die Aktien unterbewertet, wird investiert. Kommt es nun zu einer allgemeinen Abwärtsbewegung im Markt, ändert sich doch nichts an der generellen Prognose – und am Potenzial.
Verfolgen Sie die Marktbewegungen, fallen immer wieder Schwankungen auf, die rational nicht nachzuvollziehen sind. Anscheinend reicht eine Nachricht aus, um Werte deutlich korrigieren zu lassen. Diese teilweise heftigen Bewegungen sind mit der Verhaltensökonomie zu erklären: Gibt es eine Abwärtsbewegung, werden viele Marktteilnehmer hektisch und lösen Verkäufe aus. Dieses Signal verstärkt die Bewegung, wenn weitere Investoren sich anstecken lassen und ebenfalls ihre Bestände abstoßen. Nicht zu vergessen sind die automatischen Trades per Algorithmus, wenn die zuvor definierten Marken eines Kurses erreicht werden – es kommt zu vollkommen überzogenen Reaktionen und Kurseinbrüchen.
Daytrading vs. nachhaltiges Investieren
Diese hektische Betriebsamkeit führt also zu Marktbewegungen in beide Richtungen, die mit dem fundamentalen Wert einer Aktie gar nichts zu tun haben müssen: Steht die Bewertung auf sicheren Füßen und hat sich der Markt nicht generell geändert, ist Nichtstun angesagt. Im Gegenteil, lässt die Volatilität die Kosten für aussichtsreich eingeschätzte Unternehmen nochmals sinken, wäre ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen. Dieses antizyklische Vorgehen ist Teil der Value Investing Strategie nach Warren Buffett, die eine permanente Überwachung der in Frage kommenden Werte voraussetzt.
Befassen Sie sich im Gegenzug mit dem Daytrading, eröffnen Ihnen volatile Märkte vermeintlich aussichtsreiche Handelssignale. Binäre Optionen sind de facto Wetten auf die Kursentwicklung: Haben Sie diese richtig vorausgesagt, winkt Ihnen ein Gewinn – ansonsten ist Ihr Einsatz zumindest zum großen Teil verloren. Sie Investieren also nicht in einen Basiswert, um von dessen Wertsteigerung nachhaltig zu profitieren, Sie wetten lediglich auf einen steigenden oder fallenden Kurs.
Privatanleger werden ausgetrickst – mit System
Natürlich klingt es verlockend, wenn Computer den Hochfrequenzhandel übernehmen und damit die im Trading gefährlichen Emotionen vermeintlich ausgeschaltet werden: Per Algorithmus setzt der Rechner die Anweisungen um und das rund um die Uhr und deutlich schneller, als Sie das könnten. Die Gefahr sogenannter Kaskaden, die eben durch automatische Tradings die Volatilität noch deutlich verstärken können, ist nicht zu unterschätzen: Fällt eine Aktie unter eine bestimmte Grenze, wird verkauft – Bewegungen werden so intensiviert, ganz unabhängig vom fundamentalen Wert eines Unternehmens.
Sowohl der Hochfrequenzhandel als auch binäre Optionen haben nichts mit nachhaltigem Investieren gemeinsam: Bestimmen bei dem einen die Computer die Tradings, zocken Sie bei dem anderen gegen eine Handelsplattform. Sie sind weder in Unternehmen investiert, noch können Sie an deren Entwicklung partizipieren – Warren Buffett hingegen ist nachhaltig erfolgreich.