Was ist eine Unternehmensanalyse?
Möglichkeiten und Grenzen einer Unternehmensanalyse
Eine Unternehmensanalyse verlangt das Prüfen aller verfügbaren Fakten, um Rückschlüsse für die eigenen Handlungen abzuleiten und ist somit die Grundlage für das Value Investing. Value Investing versucht also im Kern Unternehmen zu finden, die günstiger gekauft werden, als sie eigentlich Wert sind. Marktineffizienzen ermöglichen es, Unternehmen deutlich günstiger einzukaufen, als diese Unternehmen alleine auf dem Firmenkonto an Cash haben. Alle anderen Assets, wie Maschinen- und Fuhrpark, Kundenbeziehungen, Marken usw. erhältst Du als Value Investor kostenlos geschenkt. Dies ist eine Traumsituation für Value Investoren und kommt leider sehr selten vor.
Im gleichen Moment ist es jedoch auch möglich, dass Du Aktien von Unternehmen kaufst, die einen Jahresüberschuss von 1.000.000 € ausweisen, was Grundsätzlich sehr viel Geld ist. Wenn der Marktplatz für Wertpapiere (auch genannt Börse) jedoch 40.000.000 € dafür von Dir möchte, kann dies ein viel zu teures Angebot sein. Warum willst Du tatsächlich das Vierzigfache eines Jahresverdienstes für ein Unternehmen ausgeben (bezugnehmend auf die Kennzahl „KGV“). Wenn alles so bleibt wies es ist, musst Du 40 Jahre warten, bis Du dein eingesetztes Kapital durch die Gewinne wieder „zurückbekommen“ hast.
Gesunder Menschenverstand vs. Unternehmensanalyse
In dieser Zeit kannst Du jedoch das eingesetzte Kapital nicht für andere Zwecke verwenden. Du verpasst unter Umständen einige lukrative Möglichkeiten. Ich empfehle hier Deinen gesunden Menschenverstand einzusetzen: Willst Du tatsächlich 40 Jahre auf Dein eingesetztes Kapital warten? Oder willst Du lieber auf eine Möglichkeit warten, Unternehmen zu kaufen die (bildlich gesprochen) 1 € wert sind aber lediglich 0,50 € kosten?
Wertpapier-Analysten (oft im Bereich des Investment Banking angesiedelt) haben einen schweren Stand. Zunächst predigen seriöse Analysten vor einem näher rückenden Kollaps die zu hohen Preise an. Sie stellen sich somit komplett gegen die allgemeine Meinung. Nach dem Kollaps ist die Wirtschaft am Boden und viele gute Unternehmen haben tatsächlich an Ertragskraft verloren. Es herrscht Angst auf den Aktienmärkten. Zu diesem Zeitpunkt meldet sich wieder der Analyst und will allen erklären, dass gerade jetzt die Zeit gekommen ist, um massiv in den Markt einzusteigen. Du siehst selbst – ein Analyst oder ein Value Investor braucht ein „dickes Fell“. Er ist Marathon Läufer und schwimmt ständig gegen den Strom.
Unser entspannter Warren Buffett sagt dazu:
Solange unsere Investments in jedem Jahr 15 Prozent zulegen, mache ich mir um Quartalszahlen keine Sorgen